Warnschutzbekleidung und Warnschutzkleidung
Warnschutzbekleidung und Warnschutzkleidung
Vor allem in Berufen, in denen es wichtig ist, von anderen schon von Weitem erkannt zu werden, ist es erforderlich, Warnschutzbekleidung zu tragen. Dies ist besonders von Bedeutung, bei sämtlichen Tätigkeiten im fließenden Straßenverkehr oder im unmittelbaren Zusammenhang mit diesem. Die richtige Warnschutzkleidung sorgt dafür, dass der jeweilige Träger von herannahenden Verkehrsteilnehmern rechtzeitig wahrgenommen wird. Gründe für ein Tätigwerden in solchen gefährdeten Bereichen können verschiedene sein. Baumaßnahmen an Straßen oder Verkehrseinrichtungen, Vermessungen, Maßnahmen der Verkehrsregelung und -lenkung, Absperrungen aufgrund von Unfällen oder anderen entstandener Hindernisse und Reinigungsmaßnahmen. Durch die Warnschutzbekleidung sind Personen, die in entsprechenden Branchen tätig sind, durch die Erkennbarkeit besser geschützt und das Risiko von Gesundheitsschäden verringert. Besonders nachts steigt das Risiko, von Verkehrsteilnehmern nicht rechtzeitig erkannt zu werden, signifikant an.
Die Warnschutzkleidung unterliegt also besonderen Anforderungen. Um die Einhaltung der Anforderungen einer Warnschutzbekleidung einheitlich zu gewährleisten, wird in Europa die entsprechende EN-Norm für die Warnschutzkleidung festgelegt. Wenn diese festgelegten Sicherheitsanforderungen erfüllt werden, darf diese Warnschutzbekleidung das CE-Logo tragen. Bevor eine Warnschutzkleidung jedoch das CE-Logo erhält und sich mit diesem auszeichnen darf, wird sie von einer autorisierten Institution hinsichtlich der Erfüllung sämtlicher Anforderungen getestet.
Reflektierende Warnschutzbekleidung in Signalfarben für verschiedene berufliche Einsatzgebiete, muss entsprechend der Norm EN 471 erfolgreich zertifiziert werden. Die Norm beschreibt unter anderem welche Farben bei der Warnschutzkleidung erlaubt sind, an welchen Stellen die reflektierenden Materialien aufgebracht werden müssen und auch welche Information die Warnschutzbekleidung begleiten muss. Dabei muss das Design den speziellen Anforderungen folgen. Nur so kann durch das Tragen der Warnschutzkleidung bestmögliche Sicherheit gewährleistet werden. Die Norm EN 471 legt genau fest, wie viel Stoff fluoreszierend sein muss und auch wie viel Material reflektierend sein muss, um einer bestimmten Klasse in der Norm zugeordnet zu werden.
EN 471 Klasse 1
Die Klasse 1 der Norm EN 471 gewährleistet bei der Warnschutzbekleidung den niedrigsten Schutzgrad. In der Klasse 1 muss die Gesamtfläche mit fluoreszierenden Eigenschaften mindestens 0,14 m² groß sein. Die reflektierende Fläche muss eine Mindestgröße von 0,1 m² zu haben. Da es sich um die Klasse mit dem niedrigsten Schutz vor Gefahren handelt, sollte sie lediglich eingesetzt werden, wenn der Träger dieser Warnschutzkleidung nur wenig mit fließendem Verkehr in Kontakt kommt, beziehungsweise der Verkehr durch regulierende Maßnahmen entsprechend langsam verläuft.
EN 471 Klasse 2
Die Klasse 2 der Norm EN 471 bietet aufgrund ihrer Beschaffenheit besseren Schutz als Warnschutzbekleidung der Klasse 1. Insgesamt muss die fluoreszierende Fläche mindestens 0,5 m², und die Fläche mit reflektierender Funktion mindestens 0,13 m² groß sein. Warnschutzkleidung der Klasse 2 verfügt über gute Schutzfunktionen bei Tag, im Verlauf der Dämmerung oder bei Nebel. Anwendung findet Warnschutzbekleidung der Klasse 2 bei der Eisenbahn und in Häfen, sowie auf Parkplätzen und Baustellen und wenn dabei aufgrund der generellen Gesamtsituation eine Warnschutzkleidung der Klasse 3 nicht unbedingt erforderlich ist.
EN 471 Klasse 3
Die Klasse 3 bietet gemäß der Norm EN 471 den bestmöglichen Schutz. In dieser Klasse muss die fluoreszierende Fläche mindestens 0,8 m² groß sein. Die Größe der reflektierenden Fläche muss wenigstens 0,2 m² betragen. Eine Warnschutzbekleidung der Klasse 3 ist immer dann erforderlich, wenn Personen in unmittelbaren Zusammenhang mit schnell fließendem Verkehr (zum Beispiel Baustellen auf Autobahnen) tätig sind, oder auch auf stark frequentierten Parkplätzen oder in Häfen und Flughäfen. Aufgrund der großen Flächen mit fluoreszierender und reflektierender Funktion ist eine Sicht auf größere Entfernung möglich.
Aber auch der Schutz vor Nässe und anderen widrigen Witterungseinflüssen spielt bei Warnschutzbekleidung eine nicht unwesentliche Rolle. Warnschutzkleidung gibt es für verschiedene Körperpartien sowie Jahreszeiten in den unterschiedlichsten Designs. Kurze oder lange Warnjacken (mit Bund oder als Parka mit Kapuze) in gefütterter oder ungefütterter Ausführung sowie Regenjacken oder auch die klassische Warnweste, die schnell in verschiedenen Situationen über die normale Kleidung gezogen werden kann, sorgen für eine schützende Signalgebung im Oberkörperbereich. Für wärmere Tage gibt es auch T-Shirts, die die Anforderungen der Norm EN 471 erfüllen und damit den Arbeitsschutz in den jeweiligen gefährdeten Bereichen gewährleisten. Für den Beinbereich sind verschiedene Arten von Hosen erhältlich (Warnschutzbundhosen, Warnschutzlatzhosen). Für den Kopfbereich sind Caps, beziehungsweise Wollmützen für den Winter, als zusätzlicher Schutz denkbar und prinzipiell empfehlenswert.
Aber auch für den privaten Bereich kann in manchen Situationen Warnschutzkleidung nützlich sein. Zum Beispiel bei einer Autopanne auf der Autobahn, ist das Tragen einer Warnweste durchaus sinnvoll.
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